Chinas Seidenstraße-Initiative: Die Welt verbinden
2015/03/30

China gab am Samstag die Prinzipien, den Rahmen, die Prioritäten und den Mechanismus für die Seidenstraße-Initiative des Landes bekannt.

Der Plan für den Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtel und die Maritime Seidenstraße des 21. Jahrhunderts wurde von der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC) – Chinas höchstem Wirtschaftsplaner – dem Außenministerium und dem Handelsministerium herausgegeben. Die Initiative fördert geordnete und freie Strömung wirtschaftlicher Faktoren, effiziente Zuteilung von Ressourcen und Integration von Märkten durch die Verbesserung der Konnektivität von Asien, Europa, Afrika und angrenzenden Meere. Der Plan soll die weltpolitische und wirtschaftliche Landschaft durch die Entwicklung von Ländern entlang den Routen verändern, von denen die meisten neues Wachstum suchen.

Offen für alle

"Die Entwicklungsprogramme werden offen und inklusiv sein, nicht exklusiv. Sie werden ein echter Chor sein, bestehend aus allen Ländern entlang den Routen, kein Solo für China selbst”, so der chinesische Staatspräsident Xi Jinping auf dem Bo'ao-Asienforum (BFA) 2015 in der südchinesischen Inselprovinz Hainan. Der Plan beschreibt die Entwicklung des Seidenstraßen-Wirtschaftsgürtels und der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts als pluralistischen und offenen Prozess flexibler Kooperation. "Ich sehe die Initiative als entscheidend an, um den Globus durch mehr Öffnung zu verbinden, und das ist vorteilhaft für China, die asiatischen Länder und andere Teilnehmer, sowohl politisch als auch wirtschaftlich", sagte Hans-Paul Burkner, Vorsitzender der Boston Consulting Group.

Zheng Yongnian von der National University of Singapore rechnet damit, dass die Initiative ein neuer Entdeckungsprozess komplementärer Ressourcen für die involvierten Länder sein wird. „Manche Länder werden ihre Infrastruktur verbessern, einige sind gierig auf Technologie, und andere sind finanzschwach. Die Entwicklung der Initiative wird ein Prozess der Entdeckung und Verhandlung sein", so Zheng.

Nicht rhetorisch

"Die Initiative ist nicht rhetorisch gemeint. Sie repräsentiert eine echte Arbeit, die sichtlich und gefühlt Ländern in der Region echte Vorteile bringt", so Xi Jinping. Zusätzlich zu der Vision und dem Maßnahmenpapier sind wesentliche Fortschritte bei der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) gemacht worden. Der Seidenstraßenfonds sei gestartet worden, und mehrere Infrastrukturprojekte schritten voran, so Xi weiter. Die AIIB solle spätestens Ende dieses Jahres gegründet sein. Der russische Erste stellvertretende Ministerpräsident Schuwalow erklärte auf dem Forum, dass Russland beantragen werde, sich der Bank als Gründer anzuschließen. Russland ist das 39. Land, das einen solchen Antrag stellt.

Kasachstan, ein wichtiger Teilnehmer an dem Wirtschaftsgürtel, unterzeichnete am Freitag 33 Deals mit China im Wert von 23,6 Milliarden US-Dollar. Die Deals sollten ein gutes Beispiel für andere Länder geben, so Ministerpräsident Li Keqiang. China habe komparative Vorteile in Bezug auf Herstellung, meint Shi Yulong, Forscher bei der NDRC. Das Land biete reiche und billige Ressourcen für Länder zur Förderung der Industrialisierung. Alle Länder könnten Vorteile in der Kooperation suchen.